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Arbeitsbemühungen korrekt nachweisen: So erfüllen Sie die RAV-Vorgaben

Der Nachweis Ihrer Arbeitsbemühungen ist die wichtigste Pflicht beim RAV. Erfahren Sie, wie Sie das Formular korrekt ausfüllen, wie viele Bewerbungen Sie schreiben müssen und wie Sie typische Fehler vermeiden.

By Florian Nagel Published on: August 2, 2025

Der monatliche "Nachweis der persönlichen Arbeitsbemühungen" ist mehr als nur ein Formular – er ist der entscheidende Beleg Ihrer aktiven Jobsuche und die Voraussetzung für den Bezug von Arbeitslosengeldern. Ein präziser und lückenloser Nachweis schützt Sie nicht nur vor Leistungskürzungen, sondern dokumentiert auch Ihren Weg zurück in den Arbeitsmarkt. Dieser Experten-Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie den Prozess souverän meistern.


Die 3 Goldenen Regeln: Anzahl, Qualität und Pünktlichkeit

Jede RAV-Beratung basiert auf drei Grundpfeilern, die Sie verinnerlichen sollten:

  1. Die richtige Anzahl (Quantität): Ihr RAV-Berater legt die Anzahl der monatlichen Bewerbungen individuell fest. Die Standardvorgabe sind 10 bis 12 qualitativ hochstehende Bewerbungen pro Monat. Diese müssen sinnvoll über den Monat verteilt sein (ca. 2-3 pro Woche).
  2. Die richtige Art (Qualität): Bewerben Sie sich auf Stellen, die zu Ihrem Profil passen. Reine "Alibi-Bewerbungen" auf unpassende Stellen werden nicht akzeptiert. Jede Bewerbung muss eine realistische Chance auf Erfolg haben.
  3. Der richtige Zeitpunkt (Pünktlichkeit): Der Nachweis muss bis spätestens am 5. Tag des Folgemonats bei Ihrem RAV eintreffen. Diese Frist ist nicht verhandelbar.

Was zählt offiziell als "Arbeitsbemühung"?

Nicht jede Aktivität wird gleich gewertet. Hier ist eine klare Übersicht:

  • Schriftliche Bewerbungen (Der Goldstandard): Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen per E-Mail oder Online-Portal sind die wichtigste und am klarsten anerkannte Form.
  • Spontanbewerbungen (Initiativbewerbungen): Diese sind wertvoll und zeigen Eigeninitiative. Sie zählen in der Regel vollumfänglich, sollten aber gut dokumentiert sein (Wem haben Sie geschrieben? Wann?).
  • Telefonische Anfragen: Ein Anruf, um Details zu einer Stelle zu erfragen, zählt als Bemühung. Notieren Sie unbedingt das Datum, die Uhrzeit und den Namen der Kontaktperson.
  • Persönliche Vorsprache: Wenn Sie sich persönlich bei einem Unternehmen vorstellen, ist dies eine gültige Bemühung. Notieren Sie auch hier Datum und Ansprechpartner.
  • Private Arbeitsvermittler & Netzwerkkontakte: Gespräche und Bewerbungen über Personalvermittler oder Headhunter sind ebenfalls vollwertige Bemühungen.

Das Formular meistern: So füllen Sie es perfekt aus

Präzision ist Ihr bester Verbündeter. Nehmen Sie sich für jede Spalte Zeit.

  • Datum: Der Tag, an dem Sie die Bewerbung versendet oder den Anruf getätigt haben.
  • Firma, Adresse, Kontaktperson: Seien Sie so genau wie möglich. "HR-Abteilung" ist gut, "Frau Meier, HR" ist besser.
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  • Stellenbezeichnung: Genaue Bezeichnung gemäss Inserat. Bei Spontanbewerbungen z.B. "Initiativbewerbung als Logistiker".
  • Art der Bewerbung: Wählen Sie aus: "schriftlich", "per E-Mail", "persönlich", "telefonisch".
  • Ergebnis: Hier tragen Sie den Status ein: "in Prüfung", "Absage erhalten am [Datum]", "Vorstellungsgespräch am [Datum]", "Stelle erhalten". Halten Sie dies aktuell.

Die Top 5 Fehler, die zu Einstelltagen führen – und wie Sie sie vermeiden

  1. Frist verpasst: Der Nachweis kommt nach dem 5. des Monats an. Lösung: Reichen Sie den Nachweis digital über arbeit.swiss ein. Dort wird er automatisch und pünktlich übermittelt. Stellen Sie sich eine wiederkehrende Erinnerung im Kalender für den 3. des Monats.
  2. Zu wenige Bewerbungen: Die vereinbarte Anzahl wird nicht erreicht. Lösung: Planen Sie Ihre Woche und setzen Sie sich feste Zeiten für die Jobsuche. Wenn Sie wegen Krankheit oder intensiven Vorstellungsgesprächen weniger schaffen, kommunizieren Sie dies proaktiv mit Ihrem RAV-Berater.
  3. Ungenügende Qualität: Offensichtliche "Alibi-Bewerbungen". Lösung: Konzentrieren Sie sich auf Passgenauigkeit. Ihr RAV-Berater kann Ihre Bewerbungsunterlagen prüfen und Feedback geben.
  4. Lückenhafte Dokumentation: Fehlende Namen, Daten oder unleserliche Handschrift. Lösung: Führen Sie die Liste digital. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, nach jeder Bewerbung sofort den Eintrag zu machen.
  5. Fehlende Nachweisdokumente: Sie können auf Nachfrage keine Kopie der Bewerbung oder E-Mail vorweisen. Lösung: Erstellen Sie auf Ihrem Computer für jeden Monat einen Ordner und speichern Sie dort alle Bewerbungen und relevanten E-Mails als PDF.

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